Metallspäne, die mit klassischen Kühlschmierstoffen behaftet sind, werden früher oder später nur noch als Gefahrengut zum Transport zugelassen. Würden man die heute bestehenden Bestimmungen bereits anwenden, dürften Spänetransporte nur eine maximale Restfeuchte von 1 % haben, um nicht als Gefahrgut eingeordnet zu werden.
Die politische Diskussion ab wann mit Kühlschmierstoff verunreinigte Metallspäne als Gefahrengut gelten, ist längstens schon im Gange. In Baden-Württemberg beispielsweise gilt eigentlich eine 0.8-%-Grenze für die Restfeuchte. Diese wird jedoch von der Industrie kaum beachtet. Andere deutsche Bundesländer planen keine so konkrete Vorgabe und verwenden aktuell den schwammigen Begriff von „tropfenden Metallspänen“. Warum aber wird, wie in der europäischen Verordnung verbindlich geregelt ist, die 1-%-Grenze in den Ländern nicht durchgesetzt? Dahinter steckt die Befürchtung, die Metallbranche und insbesondere die Automobilindustrie mit Mehrkosten zu belasten. Tatsächlich ist jedoch das Gegenteil der Fall: Denn es stehen längst Technologien mit insgesamt tieferen Gesamtkosten bereit.
Was wird nicht alles auf dem Markt angeboten, um die Problematik kostenintensiv zu lösen: Da gibt es Brikettieranlagen, Spänetrockner oder Zentrifugen, nur um Kühlschmierstoffreste zu eliminieren. Bei all diesen Bemühungen geht jedoch vergessen, dass zum Beispiel eine Zentrifuge im Idealfall die Restfeuchte auf knapp 2 % senken kann. Auch die klassische Minimalmengenschmierung reicht hier nicht aus, um unter 1 % Restfeuchte zu gelangen. Teilweise wird versucht, stark verflüchtigende Schmierstoffe einzusetzen, die sich im Betrieb nachteilig auf das Klima (Luftreinheit) auswirken können. Neben biologisch abbaubaren Schmierstoffen gibt es letzten Endes nur die Quasi-Trockenbearbeitung, die eine Restfeuchte von unter 1 % erreicht.
Zugegeben: Kühlschmierstoffreste sind nicht das einzige Kriterium beim Recycling von Metallspänen. So ist auch ein möglichst geringer Abbrandwert zentrales Kriterium für ein hohe Metallausbeutung. Die Brikettierung schafft hier teilweise Abhilfe. Ökonomischer und ökologischer sind jedoch kontinuierliche Schmelzanlagen neusten Standes, zum Beispiel von Hertwich Engineering. Diese Anlagen ziehen die Späne mittels Induktion möglichst schnell unter die Badoberfläche in die Schmelze. Der Metallverlust durch Oxidation wird damit stark reduziert – eine Brikettierung ist in diesem Fall nicht mehr notwendig.
Langfristig sehen wir, dass Kühlschmierstoffe zu 100 % biologisch abbaubar sein müssen. In diesem Segment gibt es auch bereits sehr viele und sehr gute Produkte auf dem Markt, jedoch setzt leider nur eine Minderheit diese aus ökologischen Überlegungen auch ein. Die Quasi-Trockenbearbeitung wiederum eröffnet ungeahnte Chancen für die ganze Branche: Sie ist nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern steigert insgesamt die Zerspanungsleistung. Unilube verfolgt konsequent beide Ziele und bietet bereits heute sowohl biologisch abbaubare Hochleistungsschmierstoffe als auch die Quasi-Trockenbearbeitung an.
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